Unvergessliche Tage
OMAN – Meer, Wüste, Minarette – und modernste Architektur: Nicht nur hier schafft es das arabische Sultanat mühelos, hypermoderne Tagungsstätten und traditionelles Ambiente zu vereinen. working@office wirft einen Blick auf die aufstrebende MICE-Location im Orient.
Alles nur Wüste bis zum Horizont? Wer sich mit dem Oman beschäftigt, darf dieses Vorurteil gleich wieder über Bord werfen: Karge Sandwüsten gibt es hier sicher auch, aber sie machen nur einen Teil der Fläche aus. Wilde Gebirgslandschaften mit schroffen Felsen, Oasen, aber auch grüne Palmenwälder und geradezu norwegisch anmutende Fjorde machen den Charme des Landes aus, und natürlich 1700 Kilometer leere, weiße Sandstrände am Indischen Ozean und am Golf von Oman. Apropos „leer“: Dieses Wort bietet sich bei der Beschreibung des Oman öfter an. Gerademal fünf Millionen Omanis gibt es, und sie leben größtenteils in den Städten, dabei ist das Sultanat an der östlichen Spitze der arabischen Halbinsel mit etwas mehr als 300.000 Quadratkilometern fast so groß wie Deutschland und damit nach Saudi-Arabien das zweitgrößte Land der Arabischen Halbinsel – und in Europa dennoch eher unbekannt.
Platz für Handel und intellektuellen Austausch
Dabei ist der Oman seit Jahrhunderten dank seiner strategisch günstigen Lage ein Handelsort und Platz des intellektuellen Austauschs. Hier begann einst die legendäre Weihrauchstraße, die den Oman mit Damaskus verband und letztlich orientalischen Luxus bis vor die Tore Europas brachte. Heute ist der Oman für seine vergleichsweise undogmatische Haltung in religiösen Fragen bekannt: Frauen sind per Gesetz gleichberechtigt und es gibt kein Schleiergebot, andere Religionen sind erlaubt. Die Balance zwischen Tradition und Fortschritt ist im Oman also gar nicht so neu – und genau das will der Staat nun weiter ausbauen. Dass sie dabei mit den bereits bekannten MICE-Destinationen wie Katar, Abu Dhabi, Dubai und anderen Emiraten mithalten können, davon sind die Omanis überzeugt. Die nötige Infrastruktur hat der Oman allemal, denn dank Erdölexport ist die Staatskasse gut gefüllt. Mega-Hotelbauten sucht man hier allerdings vergeblich, denn der Oman hat sich bewusst für diskretere Projekte entschlossen.
Ultimate Jabal Activity Wall im Anantara Al Jabal Al Akhdar Resort
© Anantara Hotels,
Resorts & Spa
Oman Convention und Exhibition Centre – Eagle eye top down view
© omanconvention
Kamele am Strand, Salalah, Dhofa
© 2015 Frances Howorth
Tagen in arabischem Luxus
Das nestor Hotel Ludwigsburg aus der Ghotel Group bietet beispielsweise ganz konkret vorgefertigte Listen und Formulare für einfachere Absprachen zwischen Hotel und Kunde, Zimmerbuchungen laufen über das Convention Sales Team. Das bedeutet weniger Ansprechpartner und kürzere Wege für die Gäste und Kunden. Für die Budgetplanung gibt es beispielsweise spezielle Tabellen zur Kostenkalkulation. Vor Ort betreuen im nestor Konferenzservices und Haustechniker und sind laut Alina Zimmerle, Director of Conventions Sales im nestor Hotel Ludwigsburg, auch durchgehend erreichbar. Neben einer Komplett-Beratung durch das Convention Sales Team umfassen die Services zum Beispiel auch Rahmenprogramm, Incentive-Planung und Rechnungsabwicklung. „Wir bieten das Komplett-Paket“, erklärt Alina Zimmerle. „Eine enge, partnerschaftliche Zusammenarbeit ist uns hier am wichtigsten, ganz nach unserem Motto, ‚Persönlichkeit ist unsere Stärke‘.“
Royal Opera House im modernen arabischen Stil
Direkt in der Innenstadt liegt das Royal Opera House. Das erste Opernhaus der arabischen Halbinsel ist nicht nur klanglich von allerfeinster Qualität, sondern auch baulich ein beeindruckendes Gebäude in modernem arabischen Stil. Mit seinen sieben außergewöhnlichen Räumen für insgesamt bis zu 1100 Personen und weiteren vielseitig einsetzbaren Flächen bietet es einen gehobenen Rahmen für Cocktailempfänge oder Galadinner in deutlich größerer Runde. Besonders schön: die Veranden im omanischen Stil werden von eleganten Gärten umrahmt. Im luxuriösen Kempinski Hotel Muscat wiederum erwartet MICE-Gruppen der größte Festsaal des Landes mit Platz für bis zu 2000 Delegierte im Rahmen eines Empfangs. Und das das sind nur die bekanntesten Optionen der Hauptstadt. Egal für welche man sich entscheidet, ein Ausflug in die Stadt lohnt sich in jedem Fall. Zum Beispiel, um im Hafen das bunte Nebeneinander von prunkvollen Luxusjachten und traditionellen Dhau-Booten zu betrachten oder abends noch einen Bummel durch den Basar mit seinen exotischen Gewürzen und Düften zu unternehmen. Dank der geringen Kriminalitätsrate braucht es dazu auch nicht unbedingt einen Guide, zumal die Omanis auch auf dem Basar eher zurückhaltend agieren und, zumindest die Jüngeren, meist auch Englisch sprechen.
Orientalischer Nervenkitzel
Allerdings kann man im Oman weitaus mehr als Tagen und Konferieren. Es wäre auch äußerst schade, die landschaftliche und kulturelle Vielfalt nur durch die Glasscheibe zu betrachten, denn jenseits der Hauptstadt warten atemberaubende Landschaften und Unterwasserreviere – ideal für Events und Incentivetouren! Zum Beispiel im Anantara Al Jabal Al Akhdar Resort auf mehr als 2000 Metern Höhe, rund zwei Transferstunden von der omanischen Hauptstadt Maskat entfernt im Hajar-Hochgebirge. Das Resort bietet an seiner Jabal Activity Wall ein Teambuildingabenteuer in schwindelerregender Höhe: Dabei klettern die Teilnehmer zwischen schroffen Klippen und Kalksteinformationen beispielsweise die „Via Ferrata“ hinauf. Oder sie seilen sich von steilen Hängen ab, von denen sie die Bergwelt aus der Vogelperspektive bestaunen können – unter ihnen ein bis zu 1000 Meter tiefer Canyon. Der hoteleigene „Mountain Guru“ leitet Gruppen mit bis zu sechs Personen durch die drei Phasen der Jabal Activity Wall. Die Touren dauern pro Phase zwischen ein und zwei Stunden und reichen vom Anfängerlevel bis zum extremen Klettererlebnis.
Auf dem Rückweg von Jabal Al Akhdar in die Hauptstadt, unweit der Oasenstadt Nizwa, machen Incentivegruppen im Rahmen einer Jeeptour durch die Gebirgswelt einen Stopp im Dorf Birkat Al Mouz und brutzeln bei einem Lunch-Barbecue orientalisch Spezialitäten im schattigen Palmenhain.
Wenn es ein wenig rasanter sein darf, bietet sich ein Ausflug in die Wüste Sharqiya Sands an, zirka drei Autostunden von Maskat entfernt. Hier treten die Teilnehmer bei einem Sandboarding-Contest auf Snowboards gegeneinander an und surfen die Dünen hinab. Danach gibt es zur Belohnung, bequem auf Kissen und Teppiche gebettet, einen eindrucksvollen Sundowner auf der Düne – übrigens auch ein typisch omanischer Zug: Auch wenn der Islam Alkohol eigentlich ablehnt, sind in der Gastronomie Wein und Cocktails erhältlich. Zur Übernachtung könnte die Gruppe schließlich in einem luxuriösen Zeltcamp wie dem Desert Nights Camp mit 39 Ökozelten im Beduinenstil übernachten – oder gleich im Freien mit Blick auf den nächtlichen Sternenhimmel.
Royal Opera House Muscat
Übersicht Locations
© Ministry of Heritage & Tourism Sultanate of Oman
Strandgäste der besonderen Art
Zu den weiteren Erlebnissen für Incentivegruppen gehören Touren mit dem Speedboat, Golf-Workshops, Hochseefischen, Canyoning durch verschiedene Wadis, eine Jeep-Safari durch Sand- und Steinwüsten oder Livespektakel rund um Pferde- und Kamelrennen. Oder wie wäre es mit einer Tauchtour in der Arabischen See? Vielleicht sogar zusammen mit einer Delfinschule? Team-fördernd ist auch eine Segeltour auf einem traditionellen Dhau-Boot durch die Fjorde der nördlichen Exklave Musandam, die wegen ihrer wilden Fjordlandschaft auch das „Norwegen Arabiens“ genannt wird.
Ein grandioses Setting für das abschließende Galadinner wäre der Turtle Beach des rund 20 Transferminuten von Maskat entfernten Fünf-Sterne-Resorts Shangri-La Barr Al Jissah. Beim Abendessen unterm Sternenhimmel blicken die bis zu 80 Teilnehmer dabei nicht nur über den Strand am Golf von Oman, sondern mit ein bisschen Glück auch auf die eine oder andere Meeresschildkröte. Denn der Name „Turtle Beach“ kommt nicht von ungefähr, immerhin hat das Hotel sogar einen eigenen Schildkröten-Ranger eingestellt, der sich um das Wohlergehen der tierischen Strandgäste kümmert.